Zur Geschichte des Weißenseer FC:
Als erster Weißenseer Fußballverein wurde der Weißenseer FC eV am 8. September 1900 gegründet. Danach schloss sich die Mannschaft (Herren) dem Märkischen Fußball-Bund (MFB) an, dessen Meisterschaft ("Berliner Meister") sie 1904 gewann. Drei Jahre später folgte ein zweiter Platz.
In der Folgesaison meldete man sich während der Rückrunde vom Spielbetrieb des MFB ab um in den Verband Berliner Ballspielvereine (VBB) zu wechseln. Dort gelang den Weißenseern 1909 der Aufstieg von der 3. in die 2. Klasse und im Folgejahr 1910 konnte man den VBB-Verbandspokal gewinnen.
In die damals höchste Spielklasse stieg man 1918 auf, konnte sich dort aber nicht halten und stieg 1919 wieder ab.
1922 folgte der erneute Aufstieg, und dieses mal konnte Weißensee sich (mit Ausnahme der Saison 1926/27) bis 1931 in der VBB-Verbandsliga halten. In dieser Zeit entwickelte sich der Club durch die zusätzliche Aufnahme der Sportarten Leichtathletik, Hockey und Boxen bis 1925 mit 300 Mitgliedern zu einem (für damalige Verhältnisse) Großverein. Mit der Einführung der Gauliga Berlin-Brandenburg war der Weißenseer FC nicht mehr konkurrenzfähig und spielte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr in der obersten Spielklasse.
Dank seiner Popularität verfolgten damals trotzdem bis zu 8.000 Zuschauer die Spiele der 1. Herrenmannschaft des Vereins, ab 1937 in der „Kampfbahn am Faulen See“, dem heutigen Stadion Buschallee.
Als 1945, auf Betreiben der sowjetischen Besatzungsmacht, alle bürgerlichen Vereine aufgelöst werden mussten, gründete sich (für den bisherigen Verein "Weißenseer FC") die Sportgemeinschaft Weißensee Ost. Deren Herren-Fußballmannschaft stieg 1951 in die drittklassige Stadtliga Berlin-Ost (später Bezirksliga) auf, in welcher sie unter der neuen Bezeichnung ASV Weißensee auftrat.
Im Sommer 1953 wurde erneut eine Namensänderung in Blau-Weiß Weißensee vorgenommen. Am Ende der Saison 1953/54 stieg Blau-Weiß ab, erreichte aber bereits nach einem Jahr den Wiederaufstieg.
Um den Sportlern eine solide ökonomische Basis zu gewährleisten wandelte sich die ASV 1956 in eine Betriebssportgemeinschaft (BSG) um und trat bis 1990 unter dem Namen BSG Einheit Weißensee an.
Ab 1970 pendelten die Fußballspieler zwischen Bezirksliga und Bezirksklasse, ehe sie sich 1987 bis zum Ende des DDR-Fußballs in der Bezirksliga halten konnten.
Als sich nach der Deutschen und Berliner Wiedervereinigung von 1989/90 in den Neuen Bundesländern das wirtschaftliche und sportliche System änderte, konnte die BSG Einheit in ihrer bisherigen Form nicht weiterbestehen. Auf der Suche nach einer neuen finanziellen Quelle bot sich eine Versicherungsanstalt an, mit deren Hilfe im Herbst 1990 der neue Fußballverein SG Eumako Weißensee gegründet wurde. 1991 gelang der Aufstieg in die viertklassige Berliner Verbandsliga. Da das finanzielle Engagement nur auf zwei Jahre begrenzt war, stellte sich im Frühjahr 1993 die Existenzfrage. Als Ausweg wurde im Juni 1993 der Anschluss an den Großverein SV Preußen Berlin gefunden, der bis dahin über keine Fußballabteilung verfügte.
Der SV Preußen fusionierte wiederum mit dem in Konkurs gegangenen PFV Bergmann Borsig. Der dadurch "gewonnene" Oberligaplatz konnte nicht gehalten werden, 1997 stiegen die 1. Herren in die Landesliga ab.
Als auch beim SV Preußen die Finanzlage immer schlechter wurde verließ die Fußballabteilung den Verein und belebte im Wege der Ausgründung im Frühjahr 1997 den ursprünglichen Verein Weißenseer FC e.V. neu. Nach Überwindung einiger juristischer Schwierigkeiten konnte sich der Verein zum 1. Oktober 1997 endgültig vom SV Preußen trennen.
Mangels finanziellen Rückhaltes des "jungen" Vereines stieg die 1. He-Mannschaft 1999 erst in die Bezirksliga und 2000 in die Kreisliga ab. Unter Leitung des Vereinspräsidenten Ernst Konrad gelang es, einen Sponsorenpool aufzubauen, den ehemaligen DDR-Oberliga-Schiedsrichter Reinhard Purz als Herren-Trainer zu gewinnen und neue Spieler mit zum Teil Regional- und Oberligaerfahrung zu verpflichten. So gelang 2002 der Wiederaufstieg in die Berliner Bezirksliga, in welcher man stabil verblieb.
Im Ergebnis einer Vorstandsverjüngung im Jahre 2010 legte der Verein größeres Augenmerk auf die Entwicklung der Jugendabteilung. Dies betraf die Akquise von Spielern und Jugendtrainern sowie die Verteilung der Haushaltsmittel.
Im Mai 2011 fusionierte der Weißenseer FC als aufnehmender Verein mit dem HSV Rot-Weiß Berlin um die Stärken beider Vereine zu bündeln - die starke Herrenabteilung des HSV Rot-Weiß mit der erfolgreichen Jugendarbeit des WFC.
Der Name Weißenseer FC e.V. blieb erhalten.
Nach der Fusion der beiden Vereine ist die Mitgliederzahl des neuen Vereins auf etwa 450 gewachsen. Die Jugendabteilung stellt (Stand 2019) regelmäßig 14-17 Mannschaften aller Altersklassen im Spielbetrieb des Berliner Fussball-Verbandes, die Herren inkl. Seniorenabteilung stabil 6 Mannschaften. Der Verein schafft so die Grundlage für ein weiteres Wachstum, den sportlichen Erfolg aller Mannschaften und damit der Mitglieder des Vereins als gemeinnützige Körperschaft.